Freitag, 15. Juli 2016

Was bisher geschah

Hallo!
Geplant wäre eigentlich gewesen diesen Blog schon einige Monate vor meiner Abreise nach Australien zu starten um alle Vorbereitungen zu dokumentieren. Nun ja, das hat wie man sieht eher nicht so gut funktioniert. Um ganz ehrlich zu sein hatte ich bis kurz vor meinem Abflug Angst kalte Füße zu bekommen und alles abzubrechen. Da das ja ohnehin schon ziemlich peinlich gewesen wäre wollte ich nicht auch noch einen Blog haben in dem ich voller Enthusiasmus über mein Jahr im Ausland schreibe und dann nicht geh. Aber Gott sei Dank bin ich gegangen und Worte können eigentlich gar nicht beschreiben wie glücklich ich darüber bin!!! Es ist erst eine Woche her seit ich in Australien gelandet bin und schon jetzt bin ich verliebt in dieses Land und die Menschen die hier leben. Vor gerade mal zwei Wochen habe ich noch davon geträumt nach Australien zu fliegen und dort zu wohnen und jetzt lebe ich genau diesen Traum. Ich kanns immer noch nicht glauben.

Meine erste Woche in Australien war schon ziemlich ereignisreich. Meine große Reise ins Unbekannte startete mit einer Zugfahrt von meinem Heimatort nach Wien am Dienstag den 5. Juli. Die Zugfahrt ist mir so kurz wie noch nie vorgekommen und fühlte sich so normal an, dass ich zwischendurch mal kurz "vergessen" habe, dass das meine letzten Stunden auf österreichischem Boden waren. In Wien angekommen bezogen wir kurz unser Zimmer für eine Nacht und fuhren dann zur Wohnung von meinem Onkel, der uns zum Abendessen eingeladen hatte. Im Laufe dieses Abends wurde mir dann so langsam bewusst, dass ich bald für ein Jahr weg sein würde. Die Vorstellung so lange so weit weg zu sein jagte mir dann schon ein bisschen Angst ein aber nach ein paar Minuten war auch alles schon wieder gut. Am nächsten morgen standen wir zeitig auf und fuhren gleich mit einem Taxi zum Flughafen um dort zuerst meinen Koffer einzuchecken (23.5 kg). Ich erfuhr, dass Barbara und ich unsere Koffer in Frankfurt abholen und dann erneut für den Flug nach Sydney über Singapur einchecken würden müssen. Recht bald nachdem wir den Koffer eingecheckt haben, sah ich auch schon Barbara mit ihrer Familie auf uns zukommen. Dann ging alles recht schnell, Philine und Katrin von STS (meiner Organisation) sind gekommen um Fotos zu machen und uns alles Gute zu wünschen und dann haben wir uns mit unseren Familien auch schon auf den Weg zur Kontrolle gemacht um uns dann dort zu verabschieden. Auf dem Weg dorthin ist es mir ehrlichgesagt nicht so gut gegangen und ich hab mich gefragt was ich mir dabei gedacht habe, dieses Auslandsjahr zu machen. Bei der Verabschiedung dann konnte es mir gar nicht schnell genug gehen. Eine eher kurze Umarmung für jeden und zu meiner großen Überraschung keine einzige Träne meinerseits. Durch die Kontrolle durch und  das wars. Die ersten Schritte waren gemacht. Ich fühlte mich überraschend gut und befreit. Das hielt dann an bis kurz vor dem Abflug unseres Fliegers in Richtung Frankfurt an. Erneut fragte ich mich was ich hier mache. Vom kurzen Flug nach Frankfurt bekam ich fast nichts mit. Meine ganze Konzentration lag darin Ruhe zu bewahren. In Frankfurt angekommen machten wir uns sofort auf den Weg zur Gepäckausgabe um unsere beiden Koffer abzuholen und versuchten dann herauszufinden wo wir sie nun wieder einchecken mussten. Nach einigem herumsuchen und ein paar Anweisungen vom Flughafenpersonal fanden wir dann schlussendlich doch den Schalter von Singapur Airlines. Während wir gerade dabei waren unsere Koffer einzuchecken (auf einmal hatte mein Koffer 24 kg) kam ein anderes Mädchen mit gelbem STS T-Shirt auf uns zu. Zusammen mit dem norwegischem Mädchen gingen wir dann noch für ein paar Minuten an die frische Luft bevor wir uns auf den Weg zur nächsten Kontrolle machten. Meine Ängste waren schon wieder wie vergessen. Nachdem wir die Kontrolle hinter uns hatten sahen wir bei unserem Gate auch schon ca. 20 andere Schüler/innen mit gelbem STS T-Shirt. Wir wurden von unserer Betreuerin Frida begrüßt und setzten uns dann zu den anderen um auf den Flug nach Singapur zu warten.
Das Flugzeug war zweistöckig und unsere Gruppe saß oben. Ich bin noch nie mit einem so großen Flugzeug geflogen und staunte beim Betreten des Fliegers nicht schlecht. Am Anfang dachte ich wir sitzen am falschen Platz weil es für mich eher nach Bussiness Class aussah anstatt nach Economy Class. Am meisten überraschte hat mich, dass man eine Decke bekommen hat. Später stellte sich heraus, dass diese auch dringend nötig war.  Ich startete den kleinen Fernseher vor mir und begann mit Anne aus Deutschland zu sprechen, die eine Reihe vor mir saß. Da sich scheinbar niemand zu mir gesellen wollte hatte ich zwei Plätze am Fenster für mich alleine. Jey! Dies half später bei dem Versuch zu schlafen erheblich. Der Flieger hob ab und zwei The Big Bang Theory Folgen später entschied ich mich auch schon zu schlafen. Ich muss einige Zeit geschlafen haben, denn als ich wieder aufwuch war es im Flugzeug ganz dunkel. Ich entschloss mich dann weiter zu schlafen, was auch gut funktionierte. Das heißt bis die Turbulenzen anfingen. Immer wieder wurden wir aufgerufen uns anzuschnallen nur um dann nach ein paar Minuten eine Entwarnung zu bekommen. Dies wiederholte sich einige Male und war (zumindest für mich) ziemlich nervenaufreibend.
Nach viel zu vielen Stunden im kalten Flugzeug landeten wir endlich in Singapur. Im Flughafengebäude war es dann schlagartig recht warm, was meinem Kreislauf zusätzlich zu dem Mangel an Nahrung ziemlich zu schaffen machte. Nach dem Aufenthalt in Singapur ging es dann in das letzte Flugzeug für den Tag. Juhu!
Nach einem ruhigen 7 stündigen Flug landeten wir dann ENDLICH in Sydney.
Dort wurden von jedem der Pass und das Visum kontrolliert bevor wir unser Gepäck abholen konnten. Nachdem das geschafft war ging es nur mehr nach außen, wo uns Jeanette und Sue von STS begrüßten. Wir folgten den beiden auf einen Parkplatz, wo uns ein Bus erwartete. Das Gepäck wurde verladen und wir fuhren ca. eine Stunde lang durch das nächtliche Sydney zu unsere Unterkunft. Dort angekommen bekamen wie eine Tasse Tee zum aufwärmen und Anzac biscuits bevor die Zimmer für die folgenden Tage eingeteilt wurden. Meine Zimmerkollegin war eine sehr nette Italienerin. Schön langsam begab sich jeder in sein Zimmer, wo ich nach einer warmen Dusche und einem kurzen Gespräch mit meiner Zimmerkollegin todmüde in Bett fiel. Die erste Nacht in Australien war angebrochen.
Ich vor unserem Abflug in Wien

Am Wiener Flughafen

Abflug in Frankfurt Richtung Singapur

Ein Paar Fußballschuhe am Flughafen in Singapur

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen