Samstag, 15. Oktober 2016

Central Australia Trip 2016

Vor etwas mehr als einem Monat ging es los auf eine der beeindruckensten Reisen meines Lebens. Am frühen Morgen des 12. Septembers trafen sich ca 90 Kinder aus meiner Schule mit einigen Lehr- und Begleitpersonen beim Schulgelände, wo dann das Gepäck gleich in einen der beiden Busse verladen wurde. Nach kurzem warten ging es dann endlich los. Der Sonnenuntergang konnte dann in den frühen Stunden unserer ganztägigen Busfahrt aus dem Fenster aus beobachten. Recht am Anfang unserer reise hatten wir eine Durchsage von unserem Busfahrer ("coach captain" - sorry, kleiner insider ;-) ), der uns alle nötigen Regeln erklärt hat und gemein hat, dass dieses Bus für die nächsten 10 Tage unserer zuhause sein wird. In diesem Moment hab ich mir wirklich nicht vorstellen können, wie dieser Bus mein zuhause werden kann aber schon bald war mir klar, dass er ganz Recht hatte. Wenn man jeden Tag so viel Zeit in einem Bus verbringt, entwickelt man irgendwann eine Bindung dazu und all den anderen Menschen in diesem Bus.
Auch wenn mir viele nicht glauben, wie es denn NICHT langweilig sein kann so viel Zeit in einem Bus zu verbringen, muss ich sagen dass es nur äußerst selten passiert ist, dass es langweilig war. Und wenn, dann auch nicht lang. Durch Spiele, Spenden sammeln für den Royal Flying Doctor Service (Schimpfwortspardose), Filme schauen, Versteigerungen usw. war es wirklich nie langweilig. Und das Beste war, dass man alles mit allen zusammen im Bus gemacht hat und nicht jede Freundesgruppe die ganze Zeit nur unter sich war. An einem Tag musste ich sogar die österreichische Bundeshymne in ein Mikrophon for den ganzen Bus singen. War schon ein bisschen peinlich, aber viel zu lustig um es zu bereuen.

Als wir also am ersten Abend in Port Augusta ankamen war es schon dunkel und wir mussten unsere Zelte aufstellen. Da es unsere erste Nacht in diesen zelten war hatte natürlich keiner eine Idee, wie man diese Zelte aufstellte. Dass es dann auch noch zu regnen angefangen hat war auch nicht gerade hilfreich. Als es dann endlich jeder geschafft hat gab es Abendessen und noch einige Anweisungen für die nächsten Tage, bevor dann auch schon jeder schlafen ging. Viel mehr konnte man unter diesen regnerischen Umständen wirklich nicht machen. Diese erste Nacht war dann auch schon mal richtig schlecht. Es war auch mit zwei Pullovern, zwei Hosen, Schlafsack und Decke noch sehr kalt und der ständige Regen an der Zeltwand war auch alles andere als hilfreich beim einschlafen. Nichts desto Trotz ging auch diese Nacht vorbei und voller Erwartungen und Hoffnung auf besseres Wetter ging es dann am nächsten Morgen wieder früh auf um die nassen Zelte einzupacken, verladen und uns dann wieder auf den Weg machen. Next stop: Coober Pedy
Coober Pedy ist sehr bekannt für die großen Mengen an Opal die dort gefunden wurden und immer noch gefunden werden. Außerdem sind in dieser Stadt fast alle Häuser unter der Erde. Auf einer Stadtführung wurde uns erklärt, dass es im Sommer bis zu 50 Grad bekommen kann und unterirdische Häuser den Vorteil haben, dass es dort drinnen nie so heiß wird sondern die Temperaturen in Sommer und Winter immer recht gleich sind. Auch wir haben in so einem unterirdischem fast schon Bunker geschlafen. In Coober Pedy war es nicht mehr so kalt, wobei immer noch nicht heiß. Am nächsten Morgen ging es weiter zu unserem Campingplatz beim Kings Canyon. Das Wetter während der Fahrt war sehr vielversprechend, doch gerade als wir am späten Nachmittag dabei waren unsere ohnehin schon nassen Zelte wieder aufzustellen, fing es auch schon wieder an leicht zu regnen. Zum Glück hörte dieser aber schon bald wieder auf und wir konnten das Wasser-Sandgemisch aus unseren Zelten rausputzen...

Trotz des eigentlich wirklich nicht warmen Wetters wurden jeden Tag hartnäckig Shorts und T-shirts getragen. Teilweise auch weil niemand wirklich daran dachte wärmere Kleidung einzupacken.
Der nächste Tag begann schon mal mit viel Sonnenschein, was jeden sehr freute. Nie habe ich mich so darüber gefreut Sonnencreme und einen Sonnenhut tragen zu müssen. An diesem Tag stand etwas ganz besonderes an: am Vormittag starten wir zum Kings Canyon um dort eine Wanderung zu machen. Der Aufstieg über unzählige Stufen war schon ziemlich anstrengend, aber dafür war dann oben angekommen niemandem mehr zu kalt. Und schon alleine wegen der Aussicht hat es sich auch mehr als gelohnt. Den Vormittag verbrachten wir dann mit der Wanderung auf dem Kings Canyon, bevor es dann fürs Mittagessen zurück ins Camp ging. Dort erfuhren wir dann, dass während wir unterwegs waren Dingos zu unserem Camp gekommen sind und 10 rohe Schnitzel geklaut haben während unsere beiden Köche nur knapp daneben standen. Auch am Tag zuvor war ein Dingo gerade dabei durch die offene Tür in den Bus zu gehen, indem sich Essen befand, konnte aber gerade noch aufgehalten werden. In diesem Campingplatz gab es einige Dingos, denen man immer mal wieder über den Weg lief.
Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit einen Helikopterflug über den Kings Canyon zu machen. Dieser Flug war freiwillig und nicht im Preis inkludiert, aber fast jeder hat es gemacht. Und es war das Geld auf jeden Fall wert! Das war das erste Mal, dass ich in einem Helikopter mitgeflogen bin und dieses Erlebnis kombiniert mit der atemberaubenden Aussicht über den Canyon war einfach nur einmalig.
Nach einer Nacht in der es nicht regnete ging es weiter zum Uluru Resort, wo wir unsere nächsten beiden Nächte verbrachten. An dem Tag, an dem wir bei unserem neuen Campingplatz ankamen, war es dann so richtig heiß. Die Zelte mussten dann in der Hitze aufgestellt werden was, wie sich herausstellte, auch nicht viel besser war als im Regen. Für den ganzen Nachmittag war nichts geplant und Steph, Hailey und ich nutzen die Möglichkeit um an den Pool zu gehen. Dieser war zwar recht kalt aber sehr gut um sich abzukühlen. Am späten Nachmittag machte sich unsere Truppe mit den Bussen auf den Weg zur Uluru Sunset Viewing Area, wo wir den Sonnenuntergang beobachteten und hunderte von Fotos schossen.

Da dieser Tag sehr warm war wurde es auch in der Nacht nicht wirklich kalt, was eine willkommene Abwechslung war. Doch schon am nächsten Morgen war es wieder deutlich kühler. Nichts desto trotz hatte jeder stur seine Shorts und T-Shirts an. Für diesen Tag stand eine Wanderung mit Tourguide um einen Teil von Uluru an, sowie eine Wanderung bei den Olgas, allerdings ohne Tourguide. Grund dafür war dass, so wie uns von unserem Tourguide erklärt wurde, die Aborigines nicht möchten, dass ihre Geschichten über diesen Ort weitergegeben werden. Mir hat die Wanderung um Uluru sehr gut gefallen, da ich es interessant fand etwas über die Bedeutung von Uluru für die Aborigines und Geschichten über diesen Ort zu erfahren. Die Wanderung bei den Olgas (Kata Tjuta) war auch gut, wenn auch ein bisschen langweilig da man halt nur so dahin ging und hin und wieder Fotos machte.

In der Früh des nächsten Morgens machten wir uns auf den Weg nach Alice Springs, unserem letzten Stop im Northern Territory. Auf dem Weg dorthin stoppten wir bei einer Kamelfarm, wo jeder kurz auf einem Kamel reiten konnte. In Alice Springs angekommen wurden wieder Zelte aufgestellt und am Abend hatten wir wieder eine Bustour durch die Stadt und besichtigten am Ende ein Kriegsdenkmal auf einem Hügel am Rande der Stadt.
Der nächste Tag war von vorne bis hinten durchgeplant. Zuerst ging es vormittags in einen Wildlife park mit Vogelshow und anschließend zurück ins Camp zum Mittagessen. Am Nachmittag fuhren wir dann alle mit dem Bus ins Zentrum der Stadt, wo wir uns in kleine Gruppen aufteilen und eineinhalb Stunden dort verbringen konnten. Ich war zusammen mit Steph und Hailey und wir verbrachten unsere Zeit damit Souvenirs zu kaufen, Postkarten aufzugeben und Snacks für die Heimfahrt zu kaufen. Am Ende mussten wir uns dann schon wirklich beeilen um wieder pünktlich zurück beim Treffpunkt zu sein. Die Zeit war einfach viel zu kurz. Anschließend ging es dann aber auch sofort weiter zum Royal Flying Doctor Service um ihnen unsere Spende abzugeben und mehr über die Geschichte und Tätigkeiten dieser Organisation zu erfahren. Dies war recht informativ, vor allem da ich mir nie vorstellen konnte wie ein Land so groß und mit so vielen abgeschiedenen Orten sein kann, dass man Ärzte einfliegen lassen muss.
Am Abend kam ein Mann mit Schlangen und anderen Reptilien zu uns um uns diese vorzustellen und anschließend konnten wir die Reptilien halten und eine Schlange in einem Kreis um unsere Hälse kriechen lassen. Das war wirklich sehr cool.
Am nächsten Morgen ging es zurück nach Cooper Pedy wo wir unsere letzte Nacht verbrachten. An diesem Abend hatten wir eine kleine "Abschiedsfeier", wo ich dann schon irgendwie traurig wurde dass es jetzt schon fast vorbei war.
Am Morgen traten wir die Heimreise an, die einen ganzen Tag und eine ganze Nacht dauern würde. Diese Nacht war das einzige Mal wo mir die Busfahrt lang vorkam was daran lag, dass ich überhaupt nicht schlafen konnte. Um ca. 6 Uhr morgens sind wir dann wieder bei der Schule angekommen und unser Central Australia Trip war offiziell vorbei...
Trotz des nicht sehr guten Wetters war es eine atemberaubende Reise, die gerade auf ihrer eigene Weise perfekt war und ich bin unendlich dankbar für die Erinnerung.#

Hier ein paar Fotos von diesen 10 Tagen:

Unterkunft in Coober Pedy
 Coober Pedy






 Kings Canyon






 Uluru




 Miene in Coober Pedy













Uluru













 War memorial