Sonntag, 31. Juli 2016

Melbourne

Letzten Sonntag ist meine Gastschwester Caitlin nach ihren Ferien wieder zurück an ihre Uni in Melbourne gefahren. Elizabeth, meine Gastmutter und ich haben sie zurück begleitet, vor allem um Caitlin zu helfen ihre Sachen in ihr Zimmer zu bringen. So haben wir uns also mit 2 Autos voll geladen am späten Vormittag auf den Weg gemacht. Ich bin zuerst mit Elizabeth im Auto gefahren und die Zeit ist wie im Flug vergangen, weil sie mir so viel von der australischen Geschichte erzählt hat, was ich total interessant gefunden habe. Wir haben dann bei einer Raststätte einen Stopp gemacht um uns bei Mc Donalds was zum Essen zu holen. Dann haben wir uns wieder auf den Weg gemacht und sind direkt zu Caitlins Uni gefahren. Dort haben wir ihre ganzen Sachen in ihr Zimmer gebracht und haben dann Elizabeth bei einem Bahnhof abgeliefert, bevor meine Gastmutter und ich wieder nach haue gefahren sind. Auch dieser Weg ist mir gar nicht lang vorgekommen, weil wir auch sehr viel geredet haben. Das war also das erste Mal in Melbourne. (Abgesehen von meiner Ankunft natürlich ;) ).
Ein paar Fotos, die ich vom Auto aus gemacht habe:










Am Donnerstag sind wir dann gleich wieder nach Melbourne gefahren, diesmal zur Uni Graduation von meiner ältesten Gastschwester Elizabeth. Schon am Vortag haben wir uns überlegt, was wir anziehen werden und da ist mir mal wieder klar geworden, dass ich einfach keine Klamotten mithabe, die man zu so einer Gelegenheit bzw. zum ausgehen generell anziehen kann. So hab ich mir was von meiner Gastschwester ausgeliehen und wir haben ausgemacht, dass wir in der freien Zeit die wir in Melbourne vor dem Essen zur Verfügung haben zu shoppen gehen nützen. Schon auf dem Weg hab ich mir ein Paar Schuhe gekauft, die ich an diesem Tag tragen würde und ich war sehr zufrieden mit meinem Kauf. In Melbourne angekommen haben wir uns mit Elizabeth zum Mittagessen gegessen getroffen und danach sind Steph und ich in die Innenstadt gefahren um uns dort mit Caitlin zu treffen, während die anderen sich für die Zeremonie fertig machten und anschließend zu dieser gingen. Wir haben also den Nachmittag mit shoppen verbracht. Ich hab mir viele Sachen gekauft, die mir sehr gut gefallen und auch Klamotten, die ich dringend nötig hatte. Um 19.00 Uhr trafen wir uns dann bei Elizabeth's Uni und nach einigen Fotos ging es dann zu einem Restaurant. Dort haben wir Abendgegessen und in diesem italienischem Restaurant hat ein Mann die meiste Zeit italienische Lieder gesungen, was ziemlich amüsant war. Mache davon hab ich immer noch als Ohrwurm. Nach dem Essen haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht und kamen um ca 1.30 Uhr daheim an. Dort sind wir dann gleich schlafen gegangen weil jeder sehr müde war und am nächsten Tag wieder Schule war. Von diesem Tag hab ich leider keine Fotos, vielleicht kann ich ein paar von den Fotos, die meine Gastmutter gemacht hat haben. Mal schauen.

Mittwoch, 20. Juli 2016

Der Start ins neue Leben


Seit fast zwei Wochen bin ich jetzt schon im Land down under und es ist schon über eine Woche her, dass ich bei meiner Gastfamilie angekommen bin. Seitdem hab ich schon einiges erlebt und viele Menschen kennen und lieben gelernt. Auf der einen Seite fühl ich mich noch immer als "die Neue", die sich nicht überall auskennt und manchmal ziemlich verloren und hilflos herumsteht und nicht weiß was sie machen oder wohin sie gehen soll. Auf der anderen Seite kann ich mir aber auch schon gar nicht mehr wirklich vorstellen jetzt in Österreich zu sein und dieses Leben nie kennengelernt zu haben. Langsam beginne ich mich in meinem neuen Leben einzuleben. Ich weiß jetzt wo die meisten Sachen sind, ich weiß meisten wo ich in der Schule hin gehen muss und ich glaub ich fang langsam an mir die Namen von meinen Mitschüler/innen zu merken ;). Ja, am Anfang (letzte Woche ;) ) dachte ich, ich würde mich hier nie eingewöhnen aber ich glaub im Moment bin ich auf dem richtigen Weg. Ich bin immer noch überglücklich hier zu sein und um ehrlich zu sein auch stolz auf mich, dass ich es bis hierher durchgezogen habe. Gerade erst Ende letzter Woche hat mich eine österreichische Freundin über Whats app gefragt, ob ich wieder nachhause möchte und ich musste gar nicht überlegen und antwortete mit einem NEIN!!!. Das soll jetzt natürlich nicht bedeuten, dass mir meine Freunde und Familie in Österreich egal sind weil das sind sie mir mit Sicherheit nicht. (nur damit das niemand in den falschen Hals bekommt). Das bedeutet nur, dass ich mein Leben hier im Moment sehr genieße und ja auch, dass ich froh bin so manchen von mir ungeliebten Dingen aus meinem österreichischen Leben zumindest für eine gewisse Zeit aus dem Weg gehen zu können.

Also hier eine kurze Zusammenfassung über das was in der letzten Woche alles so passiert ist:
Wie bereits in meinem letzten Beitrag erwähnt bin ich am Sonntag den 10. Juli in Melbourne und dann bei meiner Gastfamilie angekommen. Für näheres über diesen Tag empfiehlt es sich meinen vorherigen Beitrag zu lesen. Am nächsten Tag, Montag, war noch schulfrei und da hab ich erstmal bis 12 Uhr durchgeschlafen. Nachdem ich endlich aufgestanden bin, hab ich mit meinen Gastschwestern Caitlin un Steph eine kleine Tour durch die Umgebung gemacht. Zuerst sind wir auf den kleinen "Berg" der Stadt gefahren, von wo ich ein paar Fotos gemacht habe. Anschließend sind wir zum Clocktower und dann nach zu der Grandma von meinen Gastschwestern gefahren. Später sind wir noch wohin gefahren, von wo aus man die zwei Seen sehen konnte. Da es an dem Tag recht kalt und windig war, war ich dann auch froh als wir zum Lunch in ein Cafe gegangen sind. Dort hab ich dann zum ersten Mal einen pie gegessen, der mir wirklich sehr gut geschmeckt hat. Ach ja das Essen hier ist einfach zu gut...
Am Dienstag hat meine Gastschwester Steph dann Schule gehabt, aber ich bin noch zuhause geblieben weil ich etwas erkältet war und auch immer noch ein bisschen mit dem Jetlag zu kämpfen hatte. Außerdem wollten wir vor meinem ersten Schultag ein Gespräch mit dem Direktor der Schule führen, um alles Organisatorische zu klären. Da wir erst einen Termin für Mittwoch bekommen konnten war mein erster Schultag erst am Donnerstag. Am Dienstag also hab ich dann also wieder bin fast 12 Uhr geschlafen und war wieder mal geschockt als ich auf den Wecker blickte und sah wie spät es bereits war. So bin ich dann aufgestanden und hab dann mit Caitlin ein bisschen Wii fit gespielt, bis wir uns dann fertig machten um um 15 Uhr Steph von der Schule abzuholen. Zusammen sind wir dann noch einkaufen gefahren, wo ich unter anderem auch meine Schulschuhe gekauft habe. Am Mittwoch hatten wir dann um 14 Uhr unseren Termin in der Schule. Im ersten Moment fühlte ich mich ziemlich unwohl beim Betreten des Gebäudes und konnte mir gar nicht vorstellen für das nächste Jahr nahezu täglich hierhin zu gehen. Nachdem ich dann einigen Lehrern und Mitarbeitern der Schule vorgestellt wurde, bekam ich ein immer besseres Gefühl. Wir hatten unser Gespräch dann nicht mit dem Direktor sondern mit einem anderen Mann (ich weiß leider nicht was für eine Position er genau hat). Religion und PAC sind verpflichtend und ansonsten hab ich mir folgende Stunden ausgesucht: English, PE, Chemistry, History, Psychology und Maths (Methods). Anschließend hatten wir dann eine kleine Tour durch das Schulhaus, wo mir mein Homeroom gezeigt wurde und ich noch mehr Lehrer/innen vorgestellt wurde.
Am nächsten Tag war es dann also so weit: mein erster Schultag stand an. Etwas nervös stand ich um etwa 8 Uhr auf (ja, es ist sehr fein so lange schlafen zu können ;) ) und zog mir nach dem Frühstück zum ersten Mal meine Schuluniform an. Meine Gastmutter hat Steph und mich dann auf kurz vor 9 zur Schule gefahren. Kurz vor dem Betreten des Gebäudes war ich dann schon etwas nervös, was sich aber nach ein paar Minuten wieder komplett gelegt hat.
Hier eine kurze Erklärung darüber wie ein Schultag in meiner australischen Schule aussieht:
Zuerst ist von 9:05 bis 9:10 Homeroom, wo man eigentlich nichts macht. Um 9:10 beginnt dann die erste Stunde, die 50 Minuten dauert. Danach gibt es keine Pause. Meisten hat man eine Doppelstunde von einem Fach, dh das gleiche Fach dann nochmals für 50 min. Anschließend hat man dann 25 min Recess. In dieser Pause isst man einen kleinen Snack, wie zb. Obst, Kekse oder Gemüse. In dieser Pause geht man wie auch später in Lunch nach draußen ins Freie. Nur wenn es regnet bleiben die meisten drinnen und sitzen in den Gängen. Nach Recess hat man erneut 2*50 min ohne eine Pause. Diese Zeit wird erneut meistens für Doppelstunden genutzt, wobei es wie auch vor Recess und nach Lunch sein kann, dass man zwei Einzelstunden hat. Nachdem die zwei Stunden also beendet sind hat man Lunch. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht genau wie lang Lunch ist aber ich glaub auch 25 min. Man isst dort jedenfalls dann sein "Mittagessen", was meist ein Sandwich und noch ein kleiner Snack ist. Nach Lunch hat man nochmals 2*50 min und um 15 Uhr wars das dann.
Meine ersten beiden Stunden für meinen erste Schultag waren PE. Wir gingen nach draußen zu den Baskettballplätzen und mussten in Paare zusammengehen. Ein Mädchen, Emily, hat gleich zu mir gesagt, dass sie meine Partnerin sein will, was mich sehr gefreut hat. Unsere Aufgabe bestand darin, dass immer einer probiert Körbe zu schießen und der andere abhackt ob man getroffen hat oder nicht. Zuerst hatte man 10 Versuche ohne irgendwelche Extras. Beim zweiten Durchgang musste der Partner, der nicht schießt dem Werfenden negatives Feedback geben. Erneut gab es 10 Versuche. das ganze dann nochmals mit positivem Feedback und in der letzten Runde mit Verbesserungsvorschlägen für den Werfenden. Danach wurden Rollen getauscht. Nachdem die ersten 50 Minuten von PE um waren gingen wir wieder nach drinnen und schrieben ein bisschen über verschiedene Arten von Coaching auf.(PE ist bis jetzt mein Lieblingsfach, dicht gefolgt von Psychology).  Nach PE hatten wir dann Recess und anschließend hatte ich eine Einzelstunde English und danach History. In English lesen wir gerade ein Buch mit vielen Kurzgeschichten und die anderen müssen Reden schreiben und später vortragen (ich nicht :) ). In Australian History machen wir gerade den 2. Weltkrieg durch, nur halt nicht aus dem europäischen Blickwinkel wie ich es gewohnt bin, sondern eben aus dem der Australier. Es ist ziemlich spannend etwas, das man glaubt zu kennen, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Nach Lunch hatte ich dann noch 2*50 min Chemie, wobei wir in den ersten 50 min einen Versuch machten. Für Chemie musste ich mich in den letzten Tagen etwas ins Zeug legen um mitzukommen, da es ja doch schon zwei Jahre her ist seit ich das letzte mal Chemie hatte und ich einiges schon wieder vergessen habe. Ich muss sagen nach meinem ersten Schultag war ich eigentlich ziemlich glücklich, weil ich nicht erwartete, dass es so gut laufen würde.
Den nächsten Tag, Freitag, fand ich eher nicht so erfolgreich. Ich war zwar fast nirgendswo alleine aber dennoch fühlte ich mich an diesem Tag ein bisschen einsam. Ich konnte nirgends mitreden weil ich natürlich von nichts ein Hintergrundwissen habe, ich konnte bei den Insidern nicht mitlachen und ich wusste einfach nicht mit wem ich was reden sollte. Als ich dann ziemlich deprimiert nachhause kam sagte ich mir, dass ich die einzige bin, die meine Situation verändern kann. Wenn ich es also nur fest genug probiere, dann werde ich dazugehören. Und diesen Plan verfolge ich seitdem. Jeden Tag versuche ich über meinen Schatten zu springen und einfach ich selber zu sein. Wenn ich es in Österreich geschafft habe Freunde zu finden, dann werde ich es wohl auch hier schaffen oder? Und ja, ich glaub die ein oder anderen Freunde hab ich schon gefunden. Natürlich sind das nach einer Woche noch nicht so enge Freunde wie meine Freunde in Österreich, die ich schon seit 10 Jahren habe aber das wird bestimmt alles noch werden. Im Moment bin ich für meine Person ziemlich optimistisch.
Also ja dann stand natürlich das Wochenende an: Am Samstag bin ich zu einem Netballspiel von Steph gegangen und am Sonntag kam die ganze Familie um den 89. Geburtstag von Grandma zu feiern. Es war ziemlich verwirrend so viele neue Leute auf einmal kennenzulernen, aber es waren alle nett also hat das schon gepasst.
Am Montag war dann wieder Schule und ich hatte einen ziemlich guten Tag. Ich fühlte mich wirklich als würde ich dazugehören, was ein tolles Gefühl war. Ja gestern und heute war auch Schule, aber es ist nichts wirklich spannendes passiert. Im Moment verbringe ich die Zeit nach der Schule Großteils mit Hausaufgaben, weil ich gerne mit dem Stoff mitkommen möchte vor allem weil ich es dann zurück in Österreich brauchen werde. Vor allem in Chemie und Mathe muss ich im Moment am meisten machen. In Chemie weil es schon 2 Jahre her ist seit ich Chemie hatte und ich mich nicht mehr so gut erinnern kann und in Mathe weil wir das zum Teil noch nicht gemacht haben. Aber ja, das wird sicher bald besser werden. Und jetzt weiß ich eh nicht so recht was ich sonst machen soll weil das Wetter auch eher zu wünschen übrig lässt. Aber wenn sich eine Möglichkeit ergibt etwas zu erleben werde ich sicher nicht vor meinem Buch sitzen bleiben und lernen. Man kommt ja schließlich nicht jedes Jahr nach Australien und da möchte ich meine Zeit schon auch sinnvoll nützen. Aber ja, genug geschrieben, dieser Beitrag ist eh schon viel zu lang. Hier noch ein paar Fotos um einen besseren Eindruck zu bekommen:
                                                 Ausblick von Mount Leura:




                                                          
                                                         Steph und ich vor dem Clocktower
                                                   Die Seen

                                               Baumallee mit dem Clocktower im Hintergrund


                                                        Post office


                                                Bei Steph's Netball Spiel

                                           Mit meiner Freundin Emily für ein Psychologieprojekt

                                                                Winterschuluniform
Meine Schule




Sonntag, 17. Juli 2016

3 Tage in Sydney

Drei Tage verbrachte unsere Gruppe, bestehend aus 20 Schülerinnen, vier Schülern und zwei Betreuerinnen, in Sydney. Alles begann mit einer einstündigen Busfahrt am Donnerstag Abend durch das nächtlich beleuchtete Sydney hin zu unserer Unterkunft, dem Collaroy Center. Während der Fahrt überquerten wir bereits die Harbour Bridge und sahen das Opera House. Besonders fasziniert haben mich die modernen Hochhäuser die mit ihrer Beleuchtung in der Nacht gerade so strahlten. Für viele mag das jetzt komisch klingen, aber für ein Mädchen aus einem Dorf, das nur selten in so großen Städten ist, war das schon etwas Besonderes. Im Collaroy Center angekommen bekamen wir alle eine Tasse Tee zum aufwärmen (es war doch ziemlich kalt) und Anzac biscuits. Während wir diese aßen und unseren Tee dranken wurden die Zimmer eingeteilt. Fast jedes nicht-italienische Mädchen war mit einer Italienerin in einem Zimmer, da wir recht viele Italienerinnen in unser Gruppe hatten. So bezog kurze Zeit später auch ich ein Zimmer mit Beatrice aus Italien. Wir haben kurz miteinander geredet, um uns kennenzulernen,bevor dann zuerst sie und dann ich noch schnell duschen gegangen sind. Da es dann auch schon Mitternacht war sind wir schlafen gegangen, wobei ich diese Nacht eher wenig geschlafen habe.
Am nächsten Morgen sind wir (fast) pünktlich um 7:30 Uhr zum Frühstück erschienen und haben dann dort erfahren, dass für den Tag ein Ausflug in die Stadt ansteht. Wir hatten vorher noch ein paar Stunden Freizeit, in denen Barbara und ich die Umgebung erkundeten und dann später in mein Zimmer gingen um fernzusehen weil es draußen schon ein bisschen kalt wurde. Hier ein paar Fotos von unserer kleinen Erkundungstour.





Um 10:30 ging es dann los. Mit unserem Bus fuhren wir ins Zentrum der Stadt, bis wir dann bei einer Hafenpromenade ausstiegen. Dort wurde uns erklärt, dass wir nun weitere 45 min Freizeit hatten, bis unsere Schiffsfahrt beginnen würde. Diese Zeit nutzten wir um ein bisschen an der Hafenpromenade herumzuschlendern. Dabei sahen wir doch tatsächlich, wie ein paar Leute Kunstschnee produzierten. Das fand ich so witzig, dass ich davon gleich ein Foto gemacht habe.

Und noch ein paar weitere Fotos von unserem Spaziergang an der Promenade:





Zurück beim Treffpunkt, hat dann auch bald unsere Schiffsfahrt begonnen. Während der Fahrt konnten wir uns am Buffet bedienen und nach außen gehen um Fotos von verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu machen.





Nachdem die Schiffsfahrt dann nach etwa 2h zu Ende war und wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, machte unsere Gruppe sich auf den Weg zu einer Einkaufsstraße, bei der wir wieder 45 min Freizeit hatten. Barbara und ich waren ziemlich müde und nicht gerade motiviert durch Einkaufsläden zu schlendern, deshalb gingen wir einfach in ein Kaufhaus und suchten uns das erstbeste Geschäft aus nur um uns dann dort auf zwei Hockern niederzulassen und uns auszurasten. Wir waren in einem Sportgeschäft gelandet und ja die Verkäufer haben uns schon die ein oder anderen verwirrten Blicke zugeworfen. Die Sofahocker waren aber einfach zu komfortabel, da konnte man nicht einfach so gehen ;)

Als wir uns wieder alle am Treffpunkt trafen, starteten wir unseren Weg zum Sydney Opera House. Dort angekommen wurden natürlich wieder Fotos gemacht.


Nachdem alle genug Fotos gemacht haben, machten wir uns langsam wieder auf den Heimweg. Diesmal kam uns aber nicht unser Bus abholen, sondern wir mussten die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen. So machten wir uns dann auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle um dort in einen Bus einzusteigen. Natürlich bekamen wir keinen Sitzplatz. Wieder im Collaroy Center angekommen, gab es Abendessen und dann gings nach einem anstrengenden Tag ziemlich bald ins Bett.

Am nächsten Morgen stand um 7:30 Uhr wieder Frühstück an. Dort wurde uns der Plan für den Tag erklärt. Zuerst Orientation meeting, dann Mittagessen, danach ein Workshop und anschließend konnte man zwischen Flying Fox und Bogenschießen wählen. Beim Orientation meeting bekamen wir viele Informationen und hilfreiche Tipps für unser Auslandsjahr. Für den Workshop, den wir nach dem Mittagessen hatten, kam ein Mann. Er spielte uns was auf dem Didgeridoo vor und danach konnten wir selber probieren. Außerdem sang er typisch australische Lieder mit uns und lernte uns auch ein paar Tänze. Nach diesem Workshop konnten wir für unser Nachmittagsprogramm zwischen Flying Fox und Bogenschießen wählen. Ich hab mich natürlich für den Flying Fox entschieden. Das war ganz cool, aber die Strecke war etwas kurz. Am Abend sahen wir uns alle zusammen den Film "The Walk" an. Dieser war ziemlich interessant und ich verspürte auch einen gewissen Nervenkitzel. Nach dem Film ging ich recht bald schlafen, den der nächste Tag würde noch einmal aufregend werden. Das war er dann also, der letzte Tag in Sydney.

Am nächsten Morgen ging es dann los. Die Zimmer wurden immer leerer und die Koffer wieder immer voller. Als das ganze Gepäck im Bus verladen wurde ging es dann noch ein letztes mal durch Sydney und über die Harbour Bridge zum Flughafen. Als wir dann vom Bus ausstiegen und alle eincheckten wurde ich schon immer nervöser. Gleich darauf verabschiedten wir uns von unserer Betreuerin Sue, die in Sydney wohnt, und zwei Mädchen (darunter meine Zimmerkollegin), da sie erst später geflogen sind und noch nicht durch die Kontrolle mussten. So machte sich dann der Rest von uns zusammen mit unserer Betreuerin Jeanette auf den Weg durch die Kontrolle. Gleich darauf verabschiedten wir uns alle voneinander und jeder strömte in Richtung seines Gates. So machte auch ich mich mit ein paar anderen auf den Weg zu unserem Gate für den Flug nach Melbourne. Nach einer guten Stunde Wartezeit, die mir ewig vorkam, wurden wir dann endlich zum Boarding aufgerufen. Zu unserem Entsetzen stellten wir fest, dass wir alle irgendwo im Flugzeug verstreut saßen und neben niemandem aus unsere Gruppe.  Aus irgendeinem Grund (ich konnte es bei den Durchsagen nicht verstehen) hob unsere Flieger erst einige Zeit verspätet ab und während dieser zusätzlichen Wartezeit bemerkte ich wie ich immer angespannter und nervöser wurde. Als wir dann aber endlich doch starteten entspannte ich mich wieder und konnte so den recht kurzen Flug sogar ein bisschen genießen. Dann landteten wir endlich in Melbourne und da war ich dann schlagartig richtig nervös. Ich ging nach außen, wo ich zwei aus meiner Gruppe warten sah. Ich stellte mich zu ihnen, bis der Junge neben mir sagte: "Ist das deine Gastfamilie?". Ich dreht mich um und sah meine Gastschwestern Steph und Caitlin, die mir zuwunken. Ich verabschiedete mich ganz ganz schnell von den beiden aus meiner Gruppe und rannte los. Ich kann gar nicht beschrieben, wie ich mich in diesem Moment fühlte. Bei ihnen angekommen umarmte mich zuerst Steph (ich war sooooo glücklich sie wieder zu haben) und dann Caitlin. Gleich darauf sah ich auch den Rest der Familie, die mich auch alle mit einer Umarmung begrüßten. Wie wir da so standen und Fotos machten um meiner Familie zu zeigen, dass ich angekommen bin, überrollten mich meine Gefühle gerade so. Ich war überglücklich endlich meine Gastschwester Steph wieder zu haben und endlich angekommen zu sein aber auch ein bisschen unsicher darüber was alles auf mich zukommmen würde.
Zusammen machten wir uns dann auf den Weg um meinen Koffer abzuholen und dann machten wir uns mit dem Auto auf den Weg nachhause. Na ca. 3 Stunden waren wir dann auch da.
Ich hatte es endlich geschafft. Ich war überglücklich angekommen zu sein :)



Freitag, 15. Juli 2016

Was bisher geschah

Hallo!
Geplant wäre eigentlich gewesen diesen Blog schon einige Monate vor meiner Abreise nach Australien zu starten um alle Vorbereitungen zu dokumentieren. Nun ja, das hat wie man sieht eher nicht so gut funktioniert. Um ganz ehrlich zu sein hatte ich bis kurz vor meinem Abflug Angst kalte Füße zu bekommen und alles abzubrechen. Da das ja ohnehin schon ziemlich peinlich gewesen wäre wollte ich nicht auch noch einen Blog haben in dem ich voller Enthusiasmus über mein Jahr im Ausland schreibe und dann nicht geh. Aber Gott sei Dank bin ich gegangen und Worte können eigentlich gar nicht beschreiben wie glücklich ich darüber bin!!! Es ist erst eine Woche her seit ich in Australien gelandet bin und schon jetzt bin ich verliebt in dieses Land und die Menschen die hier leben. Vor gerade mal zwei Wochen habe ich noch davon geträumt nach Australien zu fliegen und dort zu wohnen und jetzt lebe ich genau diesen Traum. Ich kanns immer noch nicht glauben.

Meine erste Woche in Australien war schon ziemlich ereignisreich. Meine große Reise ins Unbekannte startete mit einer Zugfahrt von meinem Heimatort nach Wien am Dienstag den 5. Juli. Die Zugfahrt ist mir so kurz wie noch nie vorgekommen und fühlte sich so normal an, dass ich zwischendurch mal kurz "vergessen" habe, dass das meine letzten Stunden auf österreichischem Boden waren. In Wien angekommen bezogen wir kurz unser Zimmer für eine Nacht und fuhren dann zur Wohnung von meinem Onkel, der uns zum Abendessen eingeladen hatte. Im Laufe dieses Abends wurde mir dann so langsam bewusst, dass ich bald für ein Jahr weg sein würde. Die Vorstellung so lange so weit weg zu sein jagte mir dann schon ein bisschen Angst ein aber nach ein paar Minuten war auch alles schon wieder gut. Am nächsten morgen standen wir zeitig auf und fuhren gleich mit einem Taxi zum Flughafen um dort zuerst meinen Koffer einzuchecken (23.5 kg). Ich erfuhr, dass Barbara und ich unsere Koffer in Frankfurt abholen und dann erneut für den Flug nach Sydney über Singapur einchecken würden müssen. Recht bald nachdem wir den Koffer eingecheckt haben, sah ich auch schon Barbara mit ihrer Familie auf uns zukommen. Dann ging alles recht schnell, Philine und Katrin von STS (meiner Organisation) sind gekommen um Fotos zu machen und uns alles Gute zu wünschen und dann haben wir uns mit unseren Familien auch schon auf den Weg zur Kontrolle gemacht um uns dann dort zu verabschieden. Auf dem Weg dorthin ist es mir ehrlichgesagt nicht so gut gegangen und ich hab mich gefragt was ich mir dabei gedacht habe, dieses Auslandsjahr zu machen. Bei der Verabschiedung dann konnte es mir gar nicht schnell genug gehen. Eine eher kurze Umarmung für jeden und zu meiner großen Überraschung keine einzige Träne meinerseits. Durch die Kontrolle durch und  das wars. Die ersten Schritte waren gemacht. Ich fühlte mich überraschend gut und befreit. Das hielt dann an bis kurz vor dem Abflug unseres Fliegers in Richtung Frankfurt an. Erneut fragte ich mich was ich hier mache. Vom kurzen Flug nach Frankfurt bekam ich fast nichts mit. Meine ganze Konzentration lag darin Ruhe zu bewahren. In Frankfurt angekommen machten wir uns sofort auf den Weg zur Gepäckausgabe um unsere beiden Koffer abzuholen und versuchten dann herauszufinden wo wir sie nun wieder einchecken mussten. Nach einigem herumsuchen und ein paar Anweisungen vom Flughafenpersonal fanden wir dann schlussendlich doch den Schalter von Singapur Airlines. Während wir gerade dabei waren unsere Koffer einzuchecken (auf einmal hatte mein Koffer 24 kg) kam ein anderes Mädchen mit gelbem STS T-Shirt auf uns zu. Zusammen mit dem norwegischem Mädchen gingen wir dann noch für ein paar Minuten an die frische Luft bevor wir uns auf den Weg zur nächsten Kontrolle machten. Meine Ängste waren schon wieder wie vergessen. Nachdem wir die Kontrolle hinter uns hatten sahen wir bei unserem Gate auch schon ca. 20 andere Schüler/innen mit gelbem STS T-Shirt. Wir wurden von unserer Betreuerin Frida begrüßt und setzten uns dann zu den anderen um auf den Flug nach Singapur zu warten.
Das Flugzeug war zweistöckig und unsere Gruppe saß oben. Ich bin noch nie mit einem so großen Flugzeug geflogen und staunte beim Betreten des Fliegers nicht schlecht. Am Anfang dachte ich wir sitzen am falschen Platz weil es für mich eher nach Bussiness Class aussah anstatt nach Economy Class. Am meisten überraschte hat mich, dass man eine Decke bekommen hat. Später stellte sich heraus, dass diese auch dringend nötig war.  Ich startete den kleinen Fernseher vor mir und begann mit Anne aus Deutschland zu sprechen, die eine Reihe vor mir saß. Da sich scheinbar niemand zu mir gesellen wollte hatte ich zwei Plätze am Fenster für mich alleine. Jey! Dies half später bei dem Versuch zu schlafen erheblich. Der Flieger hob ab und zwei The Big Bang Theory Folgen später entschied ich mich auch schon zu schlafen. Ich muss einige Zeit geschlafen haben, denn als ich wieder aufwuch war es im Flugzeug ganz dunkel. Ich entschloss mich dann weiter zu schlafen, was auch gut funktionierte. Das heißt bis die Turbulenzen anfingen. Immer wieder wurden wir aufgerufen uns anzuschnallen nur um dann nach ein paar Minuten eine Entwarnung zu bekommen. Dies wiederholte sich einige Male und war (zumindest für mich) ziemlich nervenaufreibend.
Nach viel zu vielen Stunden im kalten Flugzeug landeten wir endlich in Singapur. Im Flughafengebäude war es dann schlagartig recht warm, was meinem Kreislauf zusätzlich zu dem Mangel an Nahrung ziemlich zu schaffen machte. Nach dem Aufenthalt in Singapur ging es dann in das letzte Flugzeug für den Tag. Juhu!
Nach einem ruhigen 7 stündigen Flug landeten wir dann ENDLICH in Sydney.
Dort wurden von jedem der Pass und das Visum kontrolliert bevor wir unser Gepäck abholen konnten. Nachdem das geschafft war ging es nur mehr nach außen, wo uns Jeanette und Sue von STS begrüßten. Wir folgten den beiden auf einen Parkplatz, wo uns ein Bus erwartete. Das Gepäck wurde verladen und wir fuhren ca. eine Stunde lang durch das nächtliche Sydney zu unsere Unterkunft. Dort angekommen bekamen wie eine Tasse Tee zum aufwärmen und Anzac biscuits bevor die Zimmer für die folgenden Tage eingeteilt wurden. Meine Zimmerkollegin war eine sehr nette Italienerin. Schön langsam begab sich jeder in sein Zimmer, wo ich nach einer warmen Dusche und einem kurzen Gespräch mit meiner Zimmerkollegin todmüde in Bett fiel. Die erste Nacht in Australien war angebrochen.
Ich vor unserem Abflug in Wien

Am Wiener Flughafen

Abflug in Frankfurt Richtung Singapur

Ein Paar Fußballschuhe am Flughafen in Singapur